Rückverbindung zu dem, was wirklich ist:
Meditation zur Freude am So-Sein des Lebens

Freude – was ist das eigentlich?

Oft habe ich den Eindruck, dass wir Freude gleichbedeutend mit den Begriffen Spaß und Glücklichsein verwenden. Und ich glaube, das verleitet uns, am tieferen Inhalt der Freude vorbei zu laufen. Sicher hat jeder Mensch seine ganz individuellen Vorstellungen davon, was diese Begriffe bedeuten. Trotzdem sind sie für jeden unterschiedlich. Spaß ist vielleicht am ehesten Ablenkung, angenehme Zerstreuung bei einer ganz bestimmten Aktivität. Er ist eher etwas Aktives, vielleicht auch etwas Lustiges. Etwas, das ich erlebe, wenn ich mich mit einer Sache oder Aktivität verbinde.
Glücklichsein hat für viele Menschen etwas Erleichterndes, wie etwa wenn eine lange gehegte und wichtige Hoffnung sich erfüllt oder wenn eine große Befürchtung sich zerstreut. Wenn etwas, das mir am Herzen liegt, auf für mich beste Weise eintritt, dann entsteht daraus oft etwas wie Glücklichsein.
Für mich scheint es so, als würden beide sehr angenehmen Lebensinhalte vom Außen abhängig sein. Ohne äußere Reize sind weder Spaß noch Glücklichsein wirklich erlebbar.

Freude empfinde ich als etwas gänzlich Anderes, vom Außen nahezu unabhängiges. Ich empfinde sie als etwas, das mit dem Sein selbst verbunden ist, statt mit bestimmten Inhalten des Seins.

Freude entsteht aus der anerkennenden Verbindung mit dem So-Sein des Lebens

Einmal mehr möchte ich hier auf das verweisen, was Eckhardt Tolle so wunderbar treffend und geduldig in seinen Vorträgen und Büchern beschreibt. Er verweist darauf, dass es nichts gibt als das, was jetzt ist. Vergangenheit und Zukunft sind Konstrukte, die lediglich vom Verstand erschaffen werden, wie auch alles das, was jetzt NICHT ist. Wenn ich beispielsweise darunter leide, dass ich jetzt NICHT gesund bin (auf die Weise, wie ich mir Gesundheit vorstelle), dann ist es ein absolut unnötiges Leiden, was keinerlei Nutzen hat. Tolle beschreibt den Widerstand gegen etwas, das wirklich (hier und jetzt) IST, als Wahnsinn. Ich stimme seiner Einschätzung zu. Nicht zuletzt aus meinem eigenen Erleben heraus. Wenn ich mit etwas, das jetzt ist, nicht zufrieden bin, habe ich zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: Ich kann es entweder verändern oder mich darauf einlassen und es anerkennen. Keine weitere Variante ergibt einen Sinn. Jede andere Variante verschwendet sogar Lebensenergie, denn entweder nähre ich mit meiner Lebensenergie meinen Widerstand gegen das so-sein des Lebens (der keinen Sinn ergibt, denn es ist ja bereits so, wie es ist), oder ich muss einen Teil meines Erlebens abspalten und so tun, als wäre dieses so-sein nicht da. Dadurch trenne ich mich aber auch von genau demjenigen Teil meiner Selbst, der das so-sein des Lebens empfinden kann. Da ich mich weder kleiner noch schwächer als nötig machen will, sind die Anerkennung und manchmal auch die konstruktive Veränderung von Lebensinhalten für mich die einzigen lebensbejahenden Möglichkeiten, die übrig bleiben.

Deshalb zuerst: einfach JA.
Angenommen, Sie stellen sich eine Zeit lang auf diesen Umgang mit dem Leben ein. Das heißt, alles, was ist, wird von Ihnen anerkannt. Dann wählen Sie, welche Lebensinhalte Sie verändern wollen und können, was sie dann auch tun.
Ohne Widerstand, ohne Gegenwehr, ohne Ablehnung dessen, was wirklich ist.
Was kann dann anderes in Ihnen sein als die Freude am Sein?
Das biblische Gleichnis, wieder zu „werden wie die Kinder“ umfasst aus meiner Sicht auch diesen Umgang mit dem Hier und Jetzt. Es ruft uns auf, die Welt zu betrachten wie sie ist, und vielleicht auch wieder ihre Wunder zu sehen. Oft reduzieren wir Menschen auf diejenigen ihrer Eigenschaften, die wir am meisten ablehnen. Das selbe tun wir mit Orten oder Situationen.
Angenommen, wir gehen mit diesen Lebensinhalten entweder bejahend oder konstruktiv verändernd um…

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks

Diese kleine geführte Meditation soll Sie ermuntern, sich genau dafür zu entscheiden. Ausgangspunkt ist ihr eigener Körper – er ist für die meisten inneren Reisen ein idealer Startpunkt. In ihm spiegelt sich ihr gesamtes Erleben und oft genug sind wir nicht wirklich zufrieden mit ihm, umso weitreichender wirkt die Einlassung auf ihn und sein so-sein im Hier und Jetzt. Wir vergleichen ihn oft mit einem substanzlosen Idealbild, einer Pseudo-Gesundheit, Pseudo-Schönheit und Pseudo-Vitalität. Daraus kann nur Unzufriedenheit entstehen und Unzufriedenheit tut immer eins: Sie trennt uns von der Lebensenergie, die ja gerade im Falle einer Erkrankung so wichtig wäre. Sie verbinden Ihre Lebenskraft statt dessen mit einem Körper, der gar nicht existiert. Mit dem, der wirkliich zu Ihrem Sein gehört, sind Sie unzufrieden, und er bekommt deshalb nicht ihre wohlwollende und somit energiereiche Zuwendung.

Wenn Sie den Begriff des Körpers weiter fassen und auf Ihre Außenwelt ausdehnen, begegnen Sie Bildern von anderen Menschen, bei denen es Ihnen vielleicht viel lieber wäre wenn sie NICHT so aufbrausend oder NICHT so egoistisch oder NICHT so bequem wären. Sie entziehen diesen Beziehungen also Ihr Wohlwollen und Ihre heilende Lebenskraft, investieren sie gleichsam in Beziehungen die gar nicht existieren und dem Anderen bleibt nur Ihre Unzufriedenheit.

Meditation zur Freude: Einlassung auf das, was wirklich ist

Für Ihre positive und anerkennende Beziehung zu demjenigen Leben, das Sie tatsächlich erleben, dem einzigen also, das wirklich existiert, biete ich Ihnen die nun folgende geführte Meditation zur Freude an. Möge sie einen weiteren Schritt oder sogar einen kraftvoller Auftakt zu Ihrer tiefen Verbindung mit dem Sein anregen.

Die begleitende Meditationsmusik können Sie hier anhören. Sie wurde von AIWEA music erschaffen.

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