Transzendenz des Körpers in der Meditation

Körper als Gefäß der Energie

Wenn wir mal alles „Gesunde“ aus der Redensart weglassen, dann wohnt im Körper ein Geist. Oder der Geist begleitet den Körper, wenn Sie so wollen. Oder der Geist ist an den Körper gebunden, auch das könnte man so behaupten. Hier sind sich die Meditationen zur Transzendenz des Körpers und zur Transzendenz des Raums sehr ähnlich. Beide spielen letztlich mit Enge und Weite, mit Definition und Nicht-Definition auf räumlicher Ebene.

Wenn Sie mal ein Modell vom Aufbau der Materie gesehen haben, wissen Sie es: Das, was wir als feste Materie kennen, ist schon ziemlich hohl. Zwischen Atomkernen und Elektronen gibt es riesige Abstände, in denen nichts ist außer Anziehung. Nichts außer gebundener Kraft. Es ist überwältigend, in einer Meditation die Materie zu transzendieren und dem nahezu-Nichts zu begegnen, das den größten Teil des Raumes ausmacht, der uns im Alltag so gefüllt erscheint. Zum Beispiel den Raum, den ein „gefülltes“ Glas Wasser einnimmt. Denn tatsächlich ist das Glas mit oder ohne Wasser darin nahezu gleich leer (es ist IMMER mehr als halb leer ;).

Den Raum des Körpers und die Energie darin begreifen – ein Weg in die Transzendenz

Wenn Sie nun zunächst Ihren Körper ganz alltäglich begreifen, dann empfinden Sie ihn als materiell. Wenn Sie dann im Laufe der Meditation den Blick in den Mikrokosmos der Teilchen richten und die Leere dort visualisieren, dann erhalten Sie damit zugleich freien Blick auf den Raum dazwischen, der lediglich mit Kraft gefüllt ist. Und an diesem Punkt können Sie den Blick klar auf die Kraft richten und die Materie vernachlässigen. Es ist beeindruckend, wie man sich anfühlt wenn man sich selbst als pure Kraft empfindet. Denn diese Kraft folgt nun in der Meditation ganz anderen Gesetzen, als wenn Sie starr mit der Materie verbunden oder – was normalerweise der Fall ist – „hinter“ der Materie gar nicht mehr wahrgenommen wird.

Wie ändert sich der Blick auf das körperliche Dasein, wenn Sie für einige Momente lang lediglich die Energie betrachten, statt die Materie? Wie fühlt es sich an, wenn Sie sich selbst und Ihr Dasein auf Erden als ein energetisches betrachten, das von Materie begleitet wird? Es geht hier nicht um wahre und falsche Eindrücke davon, was das alltägliche menschliche (Er-)Leben ist. Es geht um eine Tiefe der Meditation, in der Sie etwas grundlegendes über sich und das Leben herausfinden können.

Unsere Empfehlung für die Transzendierung der Körperebene:

  • Gehen Sie in eine geeignete Meditationshaltung, ich empfehle das aufrechte, nicht-angelehnte Sitzen auf einem Stuhl.
  • Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Körper
  • Spüren Sie Ihren Körper als Ganzes.
  • Verbinden Sie sich immer intensiver mit diesem Gefühl von Ganzheit Ihres Körpers.
  • Lenken Sie nun die Aufmerksamkeit von der Materie Ihres Körpers hin zu der Kraft dahinter, zu der Lebenskraft, welche die Materie trägt.
  • Wenn Sie sich die Lebenskraft bildhaft vorstellen, bleiben Sie im Gespür verbunden mit der Kraft und lassen Sie sie sich in Ihrer bildhaften Vorstellung auflösen, sich ganz frei bewegen.
  • Wenn konkrete oder vage Körperwahrnehmungen oder Gefühle auftauchen, geben Sie Ihnen Raum.
    Lassen Sie alle Empfindungen sich ganz frei in der Lebensenergie bewegen und sich ausdehnen.
  • Nehmen Sie jedes Erleben an und empfinden Sie den Raum, der entsteht.

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