transzendierende Meditation: Ausgehend vom Klang in die Stille

Transzendenz des Klangs in der Meditation

„Die Welt ist Klang“ – dieses geflügelte Wort ist Ihnen sicherlich schon bekannt, wenn Sie auf den Seiten von Meditation selbstwärts unterwegs sind. Und da die Schöpfung konsequent auch das Gegenteil von allem beinhaltet, ist auch die Stille in ihr. Es sind die zwei Seiten der selben Sache. So, wie Sie heiß und Kalt nur benennen können, weil Sie es voneinander unterscheiden können – weil Sie beides kennen – können Sie auch im Klang zur Stille finden. Denken Sie daran, wie Sie Lautstärke empfinden: Etwas, das leiser ist, ist näher an der Stille. Etwas, das lauter ist, hat mehr Abstand zur Stille.

Aber lässt es sich nicht auch anders sagen: Etwas leiseres hat mehr Stille in sich, etwas lauteres hat weniger Stille in sich. Aber es gibt keine unendlich große Lautstärke. Immer ist im Klang auch Stille, weil es immer NOCH lauter gehen würde. Und immer ist in der Stille noch ein Rest Klang. Denn alles IST Klang und innerhalb der Schöpfung gibt es nicht das „Nichts“ von etwas. Alles ist Schwingung zwischen zwei Polen. Gibt es nicht beides, kann nichts schwingen.

Ansatz für eine Meditation in die Transzendenz: Stille ist nicht absolut

Es ist also ein Paradox: Die völlige Stille können wir auch in der Meditation nicht finden. Denn wir müssten dafür an einen Ort außerhalb der Schöpfung. Tröstlich ist da doch, dass es eine Schwelle gibt, ab der wir Stille empfinden. Sie können also in der Meditation mit Ausrichtung aud Transzendenz die Absicht wählen, in allem die Balance aus Stille und Klang zu finden. Wenn Sie das tun und den Blick vor allem auf die Stille richten, meditieren Sie in die Stille. Egal, wie laut es „eigentlich“ ist.

  • Gehen Sie in eine geeignete Meditationshaltung, ich empfehle das aufrechte, nicht-angelehnte Sitzen auf einem Stuhl.
    Schließen Sie Ihre Augen und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ein Geräusch im Außen.
    Am Anfang empfiehlt es sich, auf wiederkehrende Geräusche zu achten.
  • Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Substanz des Geräuschs.
  • Nehmen Sie seine Art wahr, seinen Ton.
  • Achten Sie nun darauf, woraus das Geräusch hervortritt, auf den Hintergrund, aus dem heraus es erscheint.
  • Wenn das Geräusch wieder verschwindet, achten Sie darauf, wohin es verschwindet. Folgen Sie dem Geräusch dort hin.
  • Achten Sie darauf, was von dem Geräusch bleibt.
  • Wenn das Geräusch Impulse in Ihnen auslöst: Prüfen Sie kurz, ob Sie die Bedeutung des Geräuschs herausfiltern können und es „pur“ wahrnehmen dürfen
  • Nehmen Sie die Geräusche möglichst als puren Klang wahr
  • Nahmen Sie, wenn Sie möchten, ganz explizit auch den Klang wahr, den Sie auf Grund der Bedeutung des Geräuschs empfinden (z.B. Angst, Freude)
  • Verbinden Sie sich immer tiefer mit dem Raum, aus dem alle Geräusche hervortreten, dem Raum der Stille.
  • Erleben Sie immer klarer, dass die Geräusche die Stille nicht beenden, sondern aus ihr kommen, über ihr schweben und dann wieder in die stille gehen.
  • Die Stille, über der die Geräusche statt finden, bleibt in jedem Moment erhalten.
  • Spüren Sie die Verbindung dieser Stille zu allem, was ist. Und spüren Sie Ihre eigene Verbindung mit dieser Stille.

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