Meditationsanleitung für das innere Kind:
Selbstvertrauen und Selbstliebe

Selbstvertrauen: Sich dem Leben gewachsen fühlen

Wie kommt es, dass wir uns so oft Situationen nicht gewachsen fühlen? Dass wir glauben, wir schaffen es entweder nur schlecht, oder auch gar nicht, etwas so zu bewältigen, dass wir selbst und die anderen zufrieden sein können? Die meisten Menschen erleben das in dem einen oder anderen Lebensbereich. Und obwohl sie „das Meiste“ gut hinkriegen, hat wohl jeder einen Lebensbereich, wo er sich überfordert fühlt. Jede Aufgabe dieser Art ist eine Qual. Wir versuchen, ihr zu entgehen und selbst wenn wir das eine Zeit lang schaffen, haben wir Angst vor der nächsten Herausforderung dieser Art.
Wenn die Vermeidung nicht gelingt, dann reagieren wir auf diese Aufgaben zu wenig oder zu viel, agieren tief drinnen (oder auch ganz offensichtlich) unsicher, handeln schließlich kindlich-überfordert: Mit Vorwurf, Verweigerung, ängstlichem Rückzug, einem flauen Magen…

Die Meditation für Selbstvertrauen und Selbstliebe des inneren Kindes hilft dabei, dem Kind einen Erwachsenen an die Seite zu stellen, der ihm bei den schwierigen Herausforderungen Unterstützung gibt. Der bei ihm ist, ihm Mut macht, sein Netz und sein doppelter Boden ist. Damit es Selbstvertrauen erlangen kann. Dorthin führt ein Weg, den viele Kinder eben einfach nicht ganz allein gehen können. Das innere Kind kann von einem Erwachsenen lernen, sich über sich selbst zu freuen. Befreit, stolz auf seine Überwindung, und mit Neugier auf die nächste Herausforderung.

Dieser Erwachsene an der Seite des inneren Kindes, oder hinter ihm als schützender Mantel, sind Sie.

dem inneren Kind helfen: Für es erwachsen sein.

Wenn Ihr Kind hinfällt und sich das Knie aufschrammt, dann tut das weh. Und was tun Sie: Sie beruhigen das Kind, geben ihm ein Pflaster und Trost. Sie kümmern sich um die Situation, sind stark in ihr, so dass ihr Kind sich aufgehoben und geborgen fühlt. Es ist dann nicht mehr überfordert, es ist nicht mehr hilflos und allein dadurch kann es oft einfach weiter spielen und vergisst die Schmerzen am Knie. Das dann in Ruhe verheilt. Selbstvertrauen bedeutet hier: Ich weiß, wer mir helfen kann.

Kennen Sie das, wenn kleine Kinder eigentlich schon – unbehandelt – verheilte Wunden aufkratzen oder sich sogar selbst welche zufügen, damit endlich jemand kommt, der sich um sie kümmert? Haben Sie es schon erlebt, dass eine Verletzung eigentlich ein Hilferuf eines Kindes nach Aufmerksamkeit oder Geborgenheit ist? Ist Ihnen bewusst, dass sich manchmal auch die inneren Kindern in Erwachsenen selbst verletzen, damit sie endlich mal getröstet und umsorgt werden? Das ist traurig, für alle Beteiligten und Unbeteiligten. Und oft genug überfordernd.

Es ist wichtig, dass jemand „Großes“ für das Kind da ist, damit es nicht selbst versuchen muss, eine Situation einzuschätzen, die es nicht einschätzen kann und in der ihm Selbstvertrauen einfach nicht möglich ist. Es muss von jemandem lernen, wie wichtig etwas ist, wie sehr oder wenig schlimm eine Verletzung ist. Es muss von jemandem auch lernen, dass es eine Verletzung überstehen wird. Oder dass es mit Herausforderungen nicht allein ist, schon gar nicht mit denen der Erwachsenen.

Warum übertragen wir dieses Bild so selten in unser eigenes Alltagserleben? Fühlt es sich nicht oft genug so an, als ob das seelische Knie schmerzt und niemand ist da, um uns zu helfen? Um uns zu sagen, wie schlimm es eigentlich wirklich ist? Oder was wir tun können, um den Schmerz zu lindern? Tut es dann nicht automatisch gleich ein bisschen mehr weh? Der Erwachsene, der für sein inneres Kind da ist und es vor den falschen Aufgaben und Einflüssen schützt, empfindet Selbstvertrauen als Erwachsener. Das behütete Kind empfindet Selbstvertrauen wiederum auf seine ganz eigene Weise. Es ist wichtig, beides nicht zu vermischen. Einfach, weil es nicht gut funktioniert.

Helfen Sie Ihrem inneren Kind.
Seien Sie als derjenige für es da, der Sie heute tatsächlich sind: Als Erwachsener.
Als kraftvoller, einfallsreicher und souveräner Erwachsener, in dessen Begleitung und mit dessen Schutz es – endlich – einfach ein Kind sein kann.

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