empfohlene Meditations-Positionen und Sitzhaltungen

Damit Sie die auf selbstwaerts.de angebotenen Meditationen noch besser für sich nutzen können, möchte ich Ihnen hier klassische Körper-Positionen vorstellen, die erfahrungsgemäß Meditation erleichtern. Natürlich ist es vor allem für Anfänger empfehlenswert, besonderes Augenmerk auf die Bequemlichkeit zu legen. So wird der Körper besser spürbar und die erwünschte Entspannung kann besser eintreten. Die Meditationsposition wirkt sich direkt und unmittelbar darauf aus, welche Tiefe Sie in der Meditation erreichen können. Dabei gibt es einige Meditationshaltungen, die den Energiefluss, das Loslassen und die innere Einkehr besonders unterstützen, wenn man bereits einige Erfahrung in der Meditation gesammelt hat.

Bitte beachten Sie, dass diese Übersicht unvollständig ist und auch keine fachliche Anleitung darstellt, sondern lediglich eine Anregung und kleine Übersicht sein soll. Wenn mir Fehler unterlaufen sein sollten, bitte ich um einen Hinweis per E-Mail.

Alles Gute für Ihre Meditationen!

Meditations-Position Ägyptisch 1 Meditations-Position Ägyptisch mit Mudra

Meditieren in der ägyptischen Sitzhaltung

Eine der leichtesten Meditationspositionen für Anfänger ist die ägyptische Sitzhaltung. Diese Meditationshaltung eignet sich auch sehr gut für Menschen mit Rücken- und/oder Gelenkproblemen. Bitte beachten Sie, dass die Oberschenkel mindestens waagerecht sind, so dass der Winkel zum Oberkörper mindestens 90° beträgt. Wenn Sie auf einem Stuhl meditieren, versuchen Sie, sich nicht anzulehnen.

Meditations-Position Diamantsitz 1 Meditations-Position Diamantsitz seitlich

Meditieren auf einem Meditationskissen

In meinen eigenen Meditationsgruppen sitzen wir meistens auf so genannten Meditationskissen. Sie bestehen aus einem stabilen Obermaterial und sind mit Granulat gefüllt, beipielsweise mit Dinkelspelzen. Das Sitzen auf dem Kissen entlastet in dieser Meditationsposition die Fußoberseite und die Knie massiv im Vergleich zum bloßen Knien auf einer Decke oder dem Boden. Auch hier ist es empfehlenswert, auf eine gerade Körperhaltung zu achten. Vor allem Anfänger sollten sich das Kissen immer wieder derart zwischen die Beine klemmen und es korrigieren, so dass das Gesäß möglichst erhöht ruht. Es sollte vermieden werden, in dieser Meditationsposition die Unterschenkel zur Seite abzuspreizen, selbst wenn die Gelenkigkeit das hergibt.

Meditations-Position Meditations-Bank Meditations-Position Meditations-Bank seitlich

Meditieren auf einer Meditationsbank

Zu den bequemeren Varianten gehört die Benutzung einer Meditationsbank, die manche aus der Kirche kennen. Gerade die teureren Modelle bieten eine ergonomische Neigung der Sitzfläche, stabile Scharniere (bei klappbaren Ausführungen) und im besten Fall noch ein Kissen, um die Sitzknochen zu schonen. Die Fußoberseite und die Knie werden hier fast vollständig entlastet, lediglich durch das Abknicken der Beine kann es anfangs hilfreich sein, die Position immer wieder kurz zu verlassen und ein paar Schritte zu laufen.
Für Meditationen, die auch Körperbewegung beinhalten, sind die klappbaren Modelle allerdings denkbar ungeeignet, da die Beine nach innen wegknicken können.

Meditations-Position halber Lotus-Sitz seitlich Meditations-Position halber Lotus-Sitz

Meditieren im halben Lotussitz

Der halbe Lotus-Sitz ist durchaus etwas für gelenkige Menschen und verlangt einige Übung. Mir selbst ist er bereits zu anspruchsvoll. Ich empfehle Ihnen diese Sitzhaltung beim Meditieren nur dann, wenn Sie ein gutes Gefühl für Ihre Körperbalance haben und sich nicht innerlich und/oder äußerlich auf eine Seite stärker stützen als auf die andere.

Meditations-Position Liegen

Meditations-Position Liegen offen

Meditieren im Liegen

Das Meditieren im Liegen empfiehlt sich vor allem für Entspannungs-Meditationen. Während der Körper in der Schwere des Irdischen ruhen kann, ist dem Geist die Freiheit in der Bewegung oft leichter möglich. Achten Sie bitte darauf, dass der Nacken wirklich entlastet wird. Vor allem das Liegen ohne Kopfkissen verbindet uns mit so mancher Körpererinnerung, bitte gehen Sie deshalb achtsam und am besten mit fachkundiger Anleitung auf dieses Thema zu. Das Meditieren im Liegen empfiehlt sich auch für Übungen zur Körperwahrnehmung und bei Mediationen zur Aktivierung und Reinigung der Chakren. Wenn Sie dazu neigen, beim Meditieren einzuschlafen, sollten Sie gut abwägen, ob dies die beste Meditationsposition für Sie ist. Viele Menschen haben ein im Körper gespeichertes Programm: „Wenn ich liege, dann, um zu schlafen.“. Wenn Sie sich darin wiederfinden, sollten Sie Meditation im Liegen vermeiden oder zunächst diese einschränkende Programmierung erweitern.

Meditations-Position Lotus-SitzMeditations-Position Lotus-SitzMeditations-Position Lotus-Sitz Mudra Detail

Meditieren im Lotussitz

Das Meditieren im Lotussitz hat eine besondere Kraft, gehört allerdings auch zu den wirklich anspruchsvollen Sitzpositionen. Gerade diese Meditationshaltung ermöglicht eine besondere Aktivierung von Energiezentren im Körper, die auf anderen Wegen weniger kraftvoll oder tiefgehend angeregt werden kann. Allerdings gebe ich offen zu, dass meine Dehnungsübungen noch lange nicht ausreichen, um in dieser Haltung wirklich lange und tief meditieren zu können. Erlernen können Sie diese Position z.B. in einem Yoga-Kurs, hier kann auch der Yoga-Lehrer wertvolle und wichtige Korrekturen vornehmen. Auch hier ist es wichtig, dass der Körper nicht zu viel von der inneren Aufmerksamkeit bindet, so dass Sie auch im Lotus-Sitz in wirkliche meditative Tiefe gelangen können. Aus meiner Sicht: Definitiv eine Meditatonshaltung für sowohl gelenkige als auch insgesamt sehr anspruchsvolle und fortgeschrittene Meditierende.

Noch einige Gedanken zum Körperbewusstsein während des Meditierens…

Gerade Anfänger können ihre Wahrnehmung darauf ausrichten, welche Signale sie in der aufkommenden inneren Ruhe von ihrem Körper empfangen. Ich empfinde es nicht als hilfreich, beim Meditieren von Anfang an eine Position einzunehmen, die zwar von außen toll aussieht, aber den Wünschen des Körpers widerspricht. Dem Körper diesen Widerstand entgegenzusetzen bedeutet Spannung, und die macht gerade den Einstieg vielen sehr schwer.
Meine Empfehlung: Finden Sie heraus, welche Position sich Ihr Körper wünscht. „Reden“ Sie mit ihm, während Sie sich setzen oder hinlegen. Räkeln Sie sich, so dass unnötige Spannungen abgebaut werden. Gähnen Sie, strecken Sie sich, dehnen Sie sich.

Bei der Meditation selbst fragen Sie auch immer wieder Ihren Körper, wie es ihm gerade in dieser Position geht. Hören Sie auf seine Signale und werden Sie immer mehr „sein Freund“. Nach einiger Übung vertraut er Ihnen dann so weit, dass Sie ihn auch in schwierigere Sitzhaltungen oder Positionen bitten können. Das wird er allerdings erst dann mit Freude und ohne Widerstand für Sie tun, wenn er wirklich weiß, dass Sie auf ihn achten und seine Grenzen respektieren.

NATÜRLICH empfiehlt sich ein gerader Rücken und eine aufrechte Sitzposition zum Meditieren. NATÜRLICH empfiehlt sich eine entspannte und mittlere bis tiefe Atmung. NATÜRLICH empfiehlt es sich, im Körper zentriert zu sein und mittig zu sitzen. Allerdings finde ich es zunächst wichtig, den Körper agieren zu lassen, ihm Raum zu geben, um sich zu zeigen, und dann mit ihm gemeinsam gute Kompromisse zu finden. Das ist allemal besser, als sich aus meditativem Ehrgeiz(sic) über ihn hinwegzusetzen. Sie werden einen Streit mit ihm nicht gewinnen.

Manchmal beginnt eine Meditation also mit krummem Rücken, verspannten Armen, schmerzenden Beinen, einer flachen Atmung und dem Aufmerksamkeitsschwerpunkt im Kopf. Lassen Sie es geschehen, hören Sie auf Ihren Körper, auch auf seine „Beschwerden“, und er wird Ihnen bald das Geschenk machen, auch auf Sie zu hören und mit Ihnen gemeinsam Tiefen zu erreichen, die Sie vielleicht nicht erahnt haben.

Alles Gute für Ihren Weg in und durch die Welt der Meditation!

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